Folgende Ausbildungsberufe werden beschult:
- Tischler / Tischlerin
- Fachpraktiker/ Fachpraktikerin für Holzverarbeitung
Ausbildungsberufe : gemäß § 25 und § 48 BBiG
Ausbildungsdauer : 3 Jahre
Abschlussprüfung : Handwerkskammer / Prüfungsausschuss der Tischlerinnung im Wetteraukreis
Derzeit werden etwa 31 Auszubildende aus dem Berufsbildungswerk Südhessen in 3 Jahrgangsstufen beschult. Jede Jahrgangsstufe setzt sich aus eins bis zwei Klassen zusammen, die mit etwa 6 bis 8 Schülerinnen und Schülern gebildet werden.
Unterrichtet werden die Schüler von den Lehrkräften:
Ursula Anton-Schlüter Lernfeldunterricht, Deutsch, Politik & Wirtschaft Mitglied im Prüfungsausschuss
Gabriele Sauer Lernfeldunterricht, Schwerpunkt: Technisches Zeichnen, Förderunterricht Mathe
Ulli Fischbach Lernfeldunterricht, Schwerpunkt: mathematische Grundlagen, Deutsch, Politik & Wirtschaft
Andrea Dautenheimer Lernfeldunterricht, ev. Religion
Neben dem berufsbezogenen Unterricht nach Lernfeldern gibt es die allgemeinbildenden Unterrichtsfächer, wie Sport, Deutsch, Politik und Wirtschaft sowie Religion und den Förderunterricht.
Das pädagogische Konzept im Fachbereich sieht kleine Lerngruppen vor, die teilweise im Team beschult werden. Eine Lerngruppe wird 3 Jahre lang von der gleichen Lehrkraft geführt, so dass die kontinuierliche Förderung bei Lernschwächen sichergestellt ist. Der Kontakt zwischen den Lehrkräften und den Schülern ist persönlich, aber auch professionell.
In der Berufsschule werden die Lerninhalte in Lernfeldern unterrichtet. Das heißt, es findet eine Verknüpfung von berufstheoretischen Inhalten, Mathe und Technischem Zeichnen mit der Praxis statt. Die Themen der Stunde werden entweder als Kundenaufträge oder als Projekte mit oder ohne Einbeziehung der Holzwerkstatt bearbeitet. Dabei legen wir als Lehrkräfte einen besonderen Wert auf selbstgesteuerte Lernprozesse. Das soziale Miteinander in der Lerngruppe wird in kooperativen Arbeitsformen gefördert. Durch die kleinen Lerngruppen können Lesestörungen oder Dyskalkulie eher erkannt und mit Hilfe von individuellen Sonderaufgaben wirkungsvoll bearbeitet werden.
Eine / ein Schüler, die/der sich für das Berufsfeld Holz interessiert, sollte gern zeichnen und kreativ sein. Die schnelle Skizze auf der Baustelle oder eine technische Zeichnung als Ergebnis von Kundengesprächen ist ein wichtiges Kommunikationsmittel im Berufsfeld. Hilfreich ist der geübte Umgang mit Maßen und das Kopfrechnen (z.B. bei der Erstellung von Materiallisten und beim Zuschnitt von Werkstücken).
Die Lernfelder sind im Hessischen Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf „Tischler“ oder „Fachpraktiker für Holzverarbeitung“ aufgeführt.
Die Bearbeitung eines Lernfeldes wird mit einer Klassenarbeit und/oder einer Projektarbeit als Lernkontrolle abgeschlossen.
Im 1. Ausbildungsjahr lernt man neben dem Werkstoff Holz auch die Plattenwerkstoffe mit ihren Eigenschaften kennen. Man fertigt kleinere Werkstücke mit Vollholzverbindungen bis hin zu Kleinmöbeln mit rationellen Fertigungsverfahren.
Im 2. Ausbildungsjahr kommt der Innenausbau dazu: die Planung und Fertigung von Einbauschränken, Wandverkleidungen und Fußböden sind häufige Tätigkeitsbereiche im Holzhandwerk.
Im 3. Ausbildungsjahr sind die Themen: Innentüren, Haustüren und Fenster wichtige Unterrichtsgegenstände. Zum Abschluss der Ausbildung findet die Prüfungsvorbereitung statt. Die Berufsschule unterstützt die Planungsphase für das Abschluss-Werkstück im letzten Schulhalbjahr. Diese werden dann, unter in einer bestimmten Zeitvorgabe in der Holzwerkstatt des Berufsbildungswerkes gebaut und bilden die praktische Note der Abschlussprüfung.
Im Herbst 2016 wurde das Projekt im Lernfeld 3: „Eigener Entwurf eines Regals“ gemeinsam mit der Holzwerkstatt durchgeführt. Unsere Schüler*innen hatten den Auftrag einen Plattenwerkstoff und eine Kastenecke auszuwählen und mit einer geeigneten Kantenlösung zu zeichnen und nachzubauen.
Unsere Auszubildenden nehmen an der landesweiten Zwischen- und Abschlussprüfung im Tischlerhandwerk teil. Sie absolvieren ihre theoretischen und praktischen Prüfungsteile gemeinsam mit den anderen Auszubildenden des Innungsbezirkes Wetteraukreis. Die erfolgreichen Prüflinge werden im Sommer mit einen kleinem Festakt vom BBW verabschiedet.
plant, konstruiert und fertigt Werkstücke, wie Möbel, Schmuckobjekte und Einrichtungsgegenstände – aber auch Innenausbauteile wie Verkleidungen, Fußböden und Trennwände. Er baut vorgefertigte Türen und Fenster ein.
Sie / Er arbeitet mit Holz und mit Holzwerkstoffen. Immer häufiger werden auch moderne Kunststoffe, dekorative Lackoberflächen oder Glas in den Kundenwünschen verarbeitet.
Zum Abschluss der Berufsausbildung wird ein individuell geplantes und eigenständig konstruiertes Werkstück hergestellt. Erste Planungsschritte dazu werden in der Berufsschule durchgeführt. Konstruktion und Fertigung findet in der Holzwerkstatt des Berufsbildungswerkes statt.
In dieser Phase kommen alle bisher gelernten Fachkenntnisse zum Einsatz:
das Abschlussstück muss gestaltet, konstruiert und gezeichnet werden.
Neben der Auswahl der geeigneten Werkstoffe, muss der Materialbedarf berechnet werden und ein Arbeitsablaufplan geschrieben werden.
Das Gesellenstück der Tischlerin/ des Tischlers hat einen höheren Fertigungsaufwand und soll
handwerklich gefertigte Teile aufweisen, die sich bewegen lassen: z. B. einen Schubkasten
oder eine Tür.
Das Gesellenstück kann individuelle Planungselemente aufweisen, wie z.B. hier links eine besondere Furnierarbeit.
Für die Vollausbildung zum Tischler wird ein hohes Maß an Teamfähigkeit und an selbständigem Arbeiten vorausgesetzt.
Eine vor allem theoretisch, aber auch praktisch vereinfachte Ausbildung stellt der/die Fachpraktiker/-in für Holzverarbeitung dar. Die Ausbildung kommt den Fähigkeiten lernschwacher Jugendlicher entgegen. Bei entsprechender Einschätzung der zuständige regionalen Arbeitsagenturen hat der Jugendliche die Möglichkeit, diesen besonderen Ausbildungsberuf im Berufsbildungswerk zu wählen.
Das Abschlussstück des Fachpraktikers/ der Fachpraktikerin wird vom Ausbildungsbetrieb in Absprache mit dem Prüfungsausschuss vorgegeben.
Beim Werkstück einer Fachpraktikerin / eines Fachpraktikers liegt der Schwerpunkt auf der Verarbeitung moderner
Werkstoffe, professioneller Maschinenarbeit und guten Kenntnissen in der Montage vorgefertigter Möbelteile.
Tischler*innen und Fachpraktiker*innen werden zum Teil miteinander beschult und erhalten gleiche oder auch je nach Ausbildungsberuf spezielle Aufgaben in einfacher Schriftsprache, besonders in Mathe oder im Zeichnen.
In regelmäßigen Fördergesprächen findet ein Austausch über den Lern- und Leistungstand mit allen Ausbildungsbeteiligten statt.