Im November fand in der Staatlichen Berufsschule im BBW Südhessen eine Ausstellung zum Thema „Schluss mit Hunger“ statt. Sie wurde von Lehrkräften aus dem Fachbereich Ernährung und Hauswirtschaft initiiert und durch Stellwände der Welthungerhilfe unterstützt.
„Wir beuten die Menschen ja aus.“
„Wir sollten uns nicht auf Kosten von anderen bereichern.“
Kommentare wie diese gab es von den Schüler*innen nach dem Besuch der Ausstellung.
Die Schüler*innen hatten die Aufgabe ein Mittagessen in Karben mit dem in einer Schulkantine in Burundi in Afrika zu vergleichen. Während dort täglich Bohnen und Reis auf den Tisch kommen, haben wir hier die Wahl zwischen mindestens 3 verschiedenen Menüs.
Auf einer überdimensionalen Weltkarte konnten sie die Lebensmittel des alltäglichen Bedarfs den Erzeugerländern zuordnen.
Die Schüler*innen erfuhren, dass in vielen dieser Länder Hunger herrscht und sich 220 Millionen Menschen nicht ausreichend mit Nahrung versorgen können. Gleichzeitig werden in Deutschland jedes Jahr 20 Millionen Tonnen Nahrungsmittel weggeworfen. Diese würden theoretisch ausreichen, um alle Hungernden auf der Welt zu ernähren. Diese Tatsache fanden alle Schüler*innen schrecklich und traurig. In ihren Kommentaren fanden sich häufig Äußerungen wie „ich werde meinen Einkauf so einrichten, dass ich nichts mehr wegwerfen muss“, „man sieht, wie gut wir es in Deutschland haben.“
Die Schüler*innen erarbeiteten engagiert Möglichkeiten wie wir gemeinsam die Welt gerechter werden lassen können. Sie nannten Hilfsprojekte in Deutschland, wie z.B. die Tafeln. Auch weltweit konnten sie verschiedene Projekte kennenlernen, die auf einen gerechten Handel abzielen.
Ein Fazit für die Schüler*innen war, künftig darauf zu achten, wo unsere Lebensmittel herkommen, keine Lebensmittel mehr wegzuwerfen und ein bisschen bewusster einkaufen zu gehen.
Abgerundet wurde das gesamte Projekt mit Vorträgen von zwei Referentinnen des World University Service. In dem Projekt Globales Lernen in der beruflichen Bildung berichten Student*innen über problematische Entwicklungen in ihren Herkunftsländern.
So zeigte eine Brasilianerin eindrucksvoll mit ihrem Vortrag „Was liegt wirklich auf unserem Teller: Soja“, den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum in industrialisierten Ländern und den Folgen des Sojaanbaus in Brasilien auf.
Eine Peruanerin informierte über Kakao und Schokolade und über den fairen Handel, der den Kleinbauern einen angemessenen Lebensstandard ermöglicht.
Durch das gesamte Projekt „Schluss mit Hunger“ wurden die Schüler*innen angeregt über ihren alltäglichen Konsum nachzudenken, vielleicht können sie mit Ihrem Handeln das Leben aller Menschen in der globalen Welt etwas zum Guten hin verbessern.